Warum es wichtig ist, Wissen zu verlernen

Wie kann eine Organisation effektiv Wissen verlernen?

Im organisationalen Wissensmanagement ist die Fähigkeit, gezielt Wissen zu verlernen und Platz für Neues und Relevanteres zu schaffen, von entscheidender Bedeutung. Der Prozess ist jedoch nicht so einfach, wie es scheinen mag. Oftmals ersetzen wir altes Wissen automatisch durch neu gelerntes. Doch manchmal reicht dies nicht aus und wir müssen erst in Erfahrung bringen, dass das angewendete Wissen veraltet ist. Aber wie?

Wissensaudits

Eine Möglichkeit, Wissen zu verlernen, besteht in der Implementierung von Prozessen zur Überprüfung und Aktualisierung des organisationalen Wissens. Ein Beispiel hierfür könnten jährliche „Wissensaudits“ sein. In diesen Workshops werden veraltete Informationen (beispielsweise alter Code oder überholte Projektmanagement-Methoden) identifiziert und die Aktualisierung derer eingeleitet.

Prozessautomatisierung

Auch ist es möglich, Automatismen in Wissensmanagement-Software einzubauen, welche in vorher definierten Intervallen relevante Informationen auf deren letzte Änderung überprüft.

Zum Beispiel könnte ein solcher Prozess besagen, dass alle Seiten im Unternehmenswiki, welche länger als 365 Tage nicht mehr aktualisiert wurden, als veraltet gelten und dementsprechend markiert oder gekennzeichnet werden. Diese Markierung könnte einen weiteren automatisierten Prozess nach sich ziehen, wie zum Beispiel die Benachrichtigung festgelegter Ansprechpersonen für diese Information, mit Bitte um Aktualisierung oder Archivierung.

Wissensaustausch

Darüber hinaus ist die Förderung von Wissensaustausch-Möglichkeiten innerhalb der Organisation ein weiterer effektiver Weg. Es ist wichtig, den Mitarbeitenden physische/virtuelle und vor allem zeitliche Räume zur Verfügung zu stellen, in denen sie ihr Wissen teilen und von anderen lernen können. So kann sichergestellt werden, dass das Wissen in der Organisation stets aktuell und relevant bleibt.

Das Verlernen von Wissen ist ein integraler und notwendiger Teil des Wissensmanagements. Es ist nicht immer ein passiver Vorgang, sondern manchmal auch ein aktiver Prozess, der bewusst gesteuert werden muss. Durch die Implementierung von Prozessen und die Förderung von Austauschmöglichkeiten kann eine Organisation sicherstellen, dass sie stets mit den aktuellsten und relevantesten Ressourcen arbeitet.

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